Auf den Spuren des Comté

Abwechslungsreiches Programm in der Partnerstadt Dole.

Da muss man wirklich den ganzen Tag nur Französisch sprechen ; bei mir in der Familie kann überhaupt niemand Deutsch", so stellte eine Siebtklässlerin fest, dass die manchmal mühselige Arbeit des Vokabellernens sich im "richtigen" Leben durchaus lohnen kann. Zum einundfünfzigsten Schüleraustausch zwischen den Partnerstädten Lahr und Dole machten sich dieses Jahr 86 Schüler der Lahrer Gymnasien sowie der Realschulen in Seelbach und Friesenheim gemeinsam mit ihren Lehrern Marie-Claude Guillaume, Thomas Dold, Sibylle Menneking und Uta Kronauer auf. Die rührige Doler Lehrerin Claire Brocard hatte sich wie jedes Jahr wieder viel Mühe gemacht bei der Organisation eines abwechslungsreichen Programms für die deutschen Schülerinnen und Schüler. Vielfältige sportliche Angebote ermöglichten es manchem Jugendlichen, in ihm schlummernde Talente zu entdecken: Probestunden auf einem Golfplatz oder eine Anfängerstunde im Tennis, Schlittschuhlaufen mit den französischen Austauschpartnern, ein Tischtennisturnier, Bowling und ein Schwimmbadbesuch sorgten dafür, dass niemand sich über mangelnde Bewegung beklagen musste.

Den Ursprung einer typischen Spezialität des Jura lernten die Schüler kennen beim Besuch einer genossenschaftlich geführten Käserei, in der Comté hergestellt wird. Nicht alle wussten jedoch den würzigen Geruch im Reifekeller zu schätzen... Selbstverständlich gab es aber nicht nur Freizeit. In der ersten Woche des Aufenthalts galt es außerdem für die Austausch-Neulinge ein für sie neues Schulsystem zu entdecken. Dass man nach jeder Stunde den Klassenraum wechselt und außerdem das Schulgelände überwacht und eingezäunt ist, war für manchen schon recht fremdartig. Aber auch hier gab man sich Mühe, den deutschen Gästen die Zeit möglichst nicht lang werden zu lassen: Spiele, Sport, Filme und Liedersingen gestalteten die langen Schultage abwechslungsreich. Ein gemeinsames Familienpicknick auf einer großen Wiese und natürlich der Diskonachmittag als "gesellschaftlicher Höhepunkt" machten es den Deutschen leicht, auch mit anderen Franzosen als dem eigenen Austauschpartner in Kontakt zu kommen. So mag es manchem bei der Abfahrt doch etwas flau geworden sein, die neu gewonnenen Freunde nun verlassen zu müssen ; aber bereits Ende Juni treffen die Franzosen zum Rückbesuch in Lahr ein.

Uta Kronauer