Studienfahrt 2008 Kleinwalsertal (Fr. Dörner / Hr. Geier)

Geologie, Gaudi und Germknödel?

Am Montag, den 30.06.2008 begann die Abenteuerstudienfahrt in die Alpen. Einige Schüler des Biologiekurses von Frau Dörner und Schüler des Geographiekurses von Herrn Geier wagten die Wandertour ins Kleinwalsertal. Das Kleinwalsertal liegt im deutsch-österreichischen Grenzgebiet und ist ein nur über Deutschland zu erreichender Talschluss auf Vorarlberger Gebiet.

Nach einer langen Zugfahrt kam unsere Gruppe zunächst in Oberstdorf an. Der erste Blick auf die Allgäuer Alpen beeindruckte uns sofort. Wie es nicht anders sein kann, begann gleich die erste Wanderung zu unserer Unterkunft, dem Söllerhaus, mit einem Aufstieg, der uns noch zu schaffen machen sollte. Schon nach kurzer Zeit nahmen wir die sonnige Terrasse ein und bald stellte sich heraus, dass das Radler zu unserem Stammgetränk gekürt werden würde.


Am Dienstag bewaffnete sich jeder mit Wanderstöcken (keine Nordik-Walking Stöcke!"), gewaltigen Wanderschuhen mit Vibram Sohlen sowie Falke TK 2 Anti-Blasensocken. Unsere erste Tour führte uns direkt von unserer Herberge zum Walmendingerhorn. Nach einem anstrengenden Aufstieg führte uns eine erste Rast direkt zu einer Alm, der Schwarzwasserhütte. Dort wurden wir mit einem schönen Blick auf den Hochifen und erfrischenden Getränken belohnt.

Kurz vor unserem Tagesziel überraschte uns ein heftiger Regenschauer, völlig durchnässt kamen wir dann endlich zu unserer Herberge, wo wir allerdings mit einem sehr köstlichen Abendessen verwöhnt wurden.


Der Mittwoch begann mit einer Rekordjagd nach dem schnellsten Fahrer auf einer Sommerrodelbahn nach Oberstdorf, bei der alle viel Spaß hatten, Herrn Geiers Bestzeit zu übertreffen. Danach ging es mit einem sehr anstrengenden Serpentinenaufstieg zu der Gratwanderung auf rund 2000 Meter Höhe in Richtung Fellhorn weiter. Hier begannen dann auch die ersten Kurzreferate, einerseits über die alpine Fauna und Flora andererseits über die Geologie der Alpen.

So vermochten auch die Biologen ihr Geographiewissen zu erweitern, beispielsweise über die Entstehung der Alpen und den Aufbau eines Deckenfaltengebirges.

Die Gratwanderung zum Fellhorn eröffnete uns einen grandiosen Panoramablick über die Alpen. Manch einer hatte etwas zu schaffen mit der Höhe, aber als dann alle am Fellhorn ankamen, wurde gevespert und wir haben uns für die weiteren Höhenmeter gestärkt. Buttermilch, Radler und Germknödel, alles war dabei!

Von einem drohenden Gewitter getrieben, ging es weiter: als wir dann im Laufschritt die letzte Gondel mit der Kanzelwandbahn ins Tal erwischt hatten, waren alle glücklich über einen weiteren geschafften und schönen Tag in den Alpen.


Für den Donnerstag hatten wir uns die Breitachklamm vorgenommen. Herr Geier und Frau Dörner wollten uns für heute einen gemäßigteren Tag gönnen, der sich allerdings auch als sehr anstrengend entpuppte. Denn trotz Spezialsocken hatten einige mit Blasen zu kämpfen.

Mit der Bergbahn zum Nebelhorn (2224m), nichts für schwache Nerven, hatten wir auch heute wieder einen wunderschönen Ausblick mit Steilabbrüchen ins Tal.

Danach wurde uns ein sogenannter "Aufenthalt" in Oberstdorf gegönnt (=Laufschritt durch die Stadt zur Breitachklamm). Die Breitachklamm ist eine ausgesprochen enge Schlucht, welche aber trotz der geringen Breite von nur zwei Metern, begehbar ist. Am Ende des Tages, nachdem wir wieder einmal unseren steilen Aufstieg zur Herberge gemeistert hatten, fielen alle müde ins Bett.


Am Freitag ging es zunächst mit der Bergbahn zur Kanzelwand. Von dort aus nahmen wir den beschwerlichen Weg zur Fiderepaßhütte in Angriff. Das sonnige Wetter der letzten Tage ließ uns am Freitag leider im Stich. Nur noch die Sehnsucht nach einen Germknödel ließ uns durch den Nebel den Berg erklimmen.

Als wir wieder unten angekommen waren stellten wir fest, dass der Bus zur Herberge in 30 Minuten losfahren würde doch der Weg dorthin war mit "1 Stunde" ausgeschildert. Das bedeutete: zum Tagesabschluss nochmal einen "strengen Marsch" und zum Glück schaffte es jeder rechtzeitig - die heiße Dusche und das leckere Abendessen kamen uns danach sehr willkommen.


Der letzte Tag sollte noch einmal etwas ganz besonderes werden. Da der Aufstieg zum Hochifen noch zugeschneit war und es deshalb zu gefährlich war, überquerten wir ein, wie der Name schon sagt, gefährliches Plateau: Den Gottesacker. Die sehr zerklüftete Karstlandschaft war wirklich eine Wanderung wert, obgleich diese vergleichsweise anspruchsvoll ist und höchste Konzentration erfordert. Der Abstieg durch das enge Kürental breitete allen sehr viel Freude, da es noch nahezu vollständig schneebedeckt war. Dadurch wurde uns der Abstieg erleichtert und verlieh ein Gefühl wie beim Skifahren.

Den letzten Abend verbrachten wir, wie öfters, in der Kellerbar des Söllerhauses - bei einer Spezialität von Herrn Geier, dem Enzianschnaps ("muss man probiert haben".


Der Sonntag war Abreisetag. Alle waren glücklich den steilen Aufstieg zur Herberge nicht mehr meistern zu müssen.

Die Studienfahrt ins Kleinwalsertal war für uns eine sehr angenehme Zeit und der ein oder andere hat seine Liebe zum Wandern entdeckt.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei Herrn Geier und Frau Dörner bedanken für die schöne Zeit und das gelungene Programm in den Alpen.


Lisa Wenz und Simon Studer