Märchenzeit am Max

Am 9. November 2018 besuchte die Märchenerzählerin Sigrid Voigt das Max und nahm die rund 120 Fünftklässler/innen der Schule mit ihrem Märchenteppich mit auf die Reise ins Land der Märchen.

Im Gepäck hatte sie Das Gespensterschiff" von Wilhelm Hauff. Die Erzählung verknüpft orientalische und europäische Märchenmotive und wurde 1826 in Hauffs erstem Märchen-Almanach "Die Karawane" veröffentlicht. Die Legende vom Fliegenden Holländer wird vom Autor in den orientalisch-islamischen Kontext verlegt. Schauplatz der Geschichte ist Balsora, das heutige Basra im Irak. Achmet, ein junger Kaufmannssohn verliert in einem schweren Sturm auf einer Handelsreise sein Schiff. Er und sein Diener Ibrahim können sich als einzige Überlebende auf ein auf dem Meer treibendes unheimliches Schiff retten, das während des Sturms aufgetaucht war. Ihnen bietet sich ein grauenvoller Anblick: Die Besatzung besteht aus Toten, die überall auf den blutbefleckten Planken liegen. Der Kapitän ist mit einem Nagel durch die Stirn an den Mastbaum geheftet.

(?) So nimmt das packende Geschehen seinen Lauf und die jungen Gäste hörten Frau Voigt gebannt zu, die ein stimmungsvolles Bühnenbild aufgebaut hatte und mit zahlreichen Klanginstrumenten die spannungsreiche Erzählung begleitete. Als die Geschichte zum guten Ende gekommen war, ging es mit dem Märchenteppich zurück an die Schule und Frau Voigt ließ bereitwillig die Schülerinnen und Schüler die Instrumente ausprobieren. Besonders der große Gong und die Spring Drum, die die Donnergeräusche erzeugt hatten, faszinierten die Kinder.

Frau Voigt ist seit vielen Jahren willkommener Gast am Max-Planck-Gymnasium. Die hohe Kunst des Geschichtenerzählens, die sich hautnah miterleben lässt, wird in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung und Technisierung immer kostbarer. Auf ihre Art ist diese Kunst durchaus modern: Die "virtuelle" Welt der Märchen begeistert wie vor hunderten von Jahren junge Menschen auch heute.

(M. Wolfschlag ; November 2018)