Landeslehrpreis für HfWU-Professor Michael Roth

Michael Roth, der 1995 am Max-Planck-Gymnasium Lahr sein Abitur ablegte, zählt zu Baden-Württembergs besten Hochschullehrenden. Roth ist inzwischen Professor für Landschaftsplanung, insbesondere Landschaftsinformatik, an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Er wurde von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer mit dem Landeslehrpreis 2021 in der Kategorie „Hochschulen für angewandte Wissenschaften“ ausgezeichnet.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Roth an der HfWU erhielten Lehrende, die an Hochschulen und Universitäten in Karlsruhe, Konstanz und Trossingen unterrichten, die Auszeichnung. „Sie überzeugen mit ihren innovativen und kreativen Ansätzen in der Lehre und stehen stellvertretend für die vielen Lehrenden, die unsere Studierenden täglich begeistern und mit in neue Wissenswelten nehmen,“ so die Wissenschaftsministerin.

„Grundsätzliche Neugier, Interesse für das Fach, die Wahrnehmung des eigenen Handlungsspielraums, gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken, und eine hohe intrinsische Motivation für das Studium“, dies sind aus Sicht von Michael Roth die Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Studieren. Dabei sind für den Landschaftsplaner die Begleitung und Unterstützung sowie die Motivation durch gezielte, auf individuelle Stärken und Schwächen der Studierenden eingehende, Förderung und Forderung neben dem fachlichen Input die wichtigsten Elemente einer auf die Bedürfnisse der Studierenden ausgerichteten Hochschullehre.

Das Besondere an Roths Ansatz ist, so die Pressemeldung der HfWU, den gesamten “Student Life Cycle“ und die jeweils spezifischen Anforderungen hinsichtlich passgenauen Informationen, Lehrformaten und didaktischen Instrumenten im Blick zu haben. Die verschiedenen „Lebenszyklen“ mit und an der Hochschule umfassen die Studieninteressierten, das Grund- und Hauptstudium, das Praxissemester, das Masterstudium, den Studienabschluss, den Berufseinstieg, das Alumni- Netzwerk und den Wissenstransfer in die Gesellschaft. „Wichtig ist mir, an einer Hochschule, die sich als Modellhochschule für nachhaltige Entwicklung versteht, und vor dem Hintergrund des planerischen Handlungsauftrages, z.B. im Naturschutzgesetz, auch Werte an die Studierenden zu vermitteln. Dies soll jedoch nicht durch moralisierende Vorträge, sondern durch ein tiefgreifendes Systemverständnis und die Reflexion praktischer Beispiele geschehen“, betont Roth.

Zu den Formaten des Hochschullehrers gehören beispielsweise Vorlesungen in der Kinderhochschule, um Jugendliche früh für Landschaftsplanung und Naturschutz zu begeistern. Im Studiengang International Master of Landscape Architecture setzt Roth ein Modellierungstoolkit ein, mit dem Studierende über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg komplizierte Sachverhalte im wörtlichen Sinne „begreifbar“ machen. Er verbindet Forschung und Lehre, indem er aktuelle Forschungsinhalte in die Lehre einbringt und Studierende in Forschungsprojekte einbezieht. Darauf werden die Studierenden durch entsprechende Lehrmethoden wie z.B. Forschendes Lernen schon frühzeitig vorbereitet.

In diesem Jahr wurden fünf Landeslehrpreise für besondere Lehrpersönlichkeiten und -konzepte an den verschiedenen Hochschularten (Universitäten, Pädagogische Hochschulen, Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Kunst- und Musikhochschulen und Duale Hochschule Baden- Württemberg) vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten ein Preisgeld von jeweils 50.000 Euro.

Mit dem Landeslehrpreis würdigt das Land alle zwei Jahre beispielhafte und besonders gute Leistungen in der Lehre. Er soll innerhalb der Hochschulen einen Wettbewerb von Ideen und Umsetzungen guter Lehre anregen und damit zu einer Qualitätssteigerung insgesamt beitragen. Der Landeslehrpreis hat seit seiner Vergabe Mitte der 90er-Jahre an den Hochschulen des Landes zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Lehre und den Kriterien einer guten Lehre geführt. Bislang wurden mehr als 400 Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen ausgezeichnet.