Französisch-Sprachkurs im Rahmen von Erasmus+
Zu Beginn der Sommerferien 2025 hatte ich die Möglichkeit, im Rahmen von Erasmus+ an einem Französisch-Sprachkurs in Biarritz teilzunehmen. Im täglichen Unterricht, der komplett auf Französisch abgehalten wurde, lag der Schwerpunkt auf Kommunikationstraining verbunden mit kulturellen und länderspezifischen Inhalten. Übungen zur Grammatik und Wortschatzerweiterung ergaben sich hierbei ganz aus der Situation heraus. Innerhalb der Gastfamilie konnte ich dann beim gemeinsamen Frühstück und Abendessen das Erlernte gleich anwenden und so manche Themen, die wir im Unterricht angerissen haben, fortführen. Sogar die Geburtstagsfeier meiner Gastgeberin durfte ich zusammen mit allen Gästen miterleben und beim Besuch der Enkeltochter im Alter von 2 Jahren feststellen, dass mein Französisch noch nicht für Kleinkindsprache ausreicht.
Innerhalb der kleinen Lerngruppe war es auch eine gute und für meinen Beruf als Lehrerin lehrreiche Erfahrung, mal wieder „auf der anderen Seite“ zu sitzen und die Lernende zu sein, vorgegebene Aufgaben zu bearbeiten und Vokabeln zu lernen. Meine Lerngruppe war sowohl vom Alter (18-60 Jahre) als auch in Bezug auf die Herkunftsländer bunt gemischt. So kam ich nicht nur in den Genuss, viele neue Aspekte meines Gastgeberlandes Frankreich, sondern auch von Schweden, Polen, Italien, Spanien und der Schweiz kennenzulernen.
Neben dem Unterricht blieb auch Zeit, die Stadt Biarritz und das baskische Umland kennenzulernen. So lernte ich, dass das ursprünglich klitzekleine Walfängerdorf Biarritz nur deshalb so mondän wurde, weil Eugénie, die Gemahlin von Napoleon III sich in den Ort verliebte. Die Museen gaben Einblick in Geschichte und Ozeanographie. Ich besuchte Saint-Jean-de-Luz, wo Ludwig XIV auf seine Maria-Theresia wartete und in der örtlichen Kirche heiratete und fuhr im Anschluss meines Kurses in die Stadt Pau, in der Henri IV geboren wurde und aufwuchs, und aus der das heutige Königsgeschlecht der Schweden stammt.
Natürlich durften auch der Besuch der örtlichen Strände und ein Bad im Meer nicht fehlen. Leider wurde hier der Klimawandel besonders sichtbar: durch die Wassererwärmung siedelt sich eine Algenart aus dem Pazifik an, die bei Kontakt mit Augen und Atemwegen, was sich beim Baden und durch Gischtverwehungen nicht ganz vermeiden lässt, zu Bindehautentzündungen und grippeähnlichen Symptomen führt. Glücklicherweise konnte ich durch vorsichtiges Verhalten diese Auswirkungen bei mir in einem erträglichen Rahmen halten.
Ich freue mich sehr, dass ich Dank Erasmus+ die Möglichkeit hatte, dies alles zu erleben und nicht nur mein Französisch deutlich zu verbessern, sondern auch Teil einer europäischen Gemeinschaft sein durfte, inmitten vieler Menschen unterschiedlichen Alters und europäischer Herkunft, die durch eine gemeinsame Sprache vereint sind.
Elke Aidam